Es gibt gute Gründe zu trinken. Manchmal denkst du vielleicht aber auch darüber nach, ob du selbst mit deinem Konsum zufrieden bist. Hier findest du vier Fragen, die du dir stellen kannst, um selbst einschätzen zu können, wie wohl du dich mit deinem Alkoholkonsum fühlst. Außerdem haben wir ein paar Tipps, wenn du Gesprächsbedarf hast.
1. Kannst du „nein“ sagen?
Wenn du mit Freund*innen unterwegs bist und nicht trinken willst. Entscheidest du dich aus Gruppenzwang um? Oder trinkst du dann, weil du wirklich Lust drauf hast?
2. Kannst du aufhören, wenn du das möchtest?
Manchmal nimmt man sich vor, dass man nur wenig oder eine bestimmte Anzahl an Getränken trinkt. Es ist nichts falsch daran, Pläne auch mal über Bord zu werfen. Die Frage ist jedoch, ob du das selbstbestimmt tun kannst oder deinen Alkoholkonsum entgegen deines Wunsches aus irgendwelchen Gründen nicht mehr stoppen kannst.
3. Hat jemand aus deinem Umfeld schon mal Bedenken wegen deines Trinkverhaltens geäußert oder vorgeschlagen, dass du deinen Alkoholkonsum einschränkst?
Es kann sein, dass Menschen aus deinem Umfeld eher ein problematischer Konsum auffällt als dir selbst. Ist dir das schon mal passiert? Glaubst du, dass diese Einschätzung stimmen könnte?
4. Hattest du wegen deines Trinkverhaltens Schuldgefühle oder Gewissensbisse?
Gab es schon mal Situationen, die im Nachhinein Scham oder Schuldgefühle bei dir hervorrufen? War der Alkoholpegel der Grund, dass es dazu kam? Würdest du das in Zukunft gerne vermeiden?
Nicht zu verschweigen ist, dass man sich auch „positive“ Fragen stellen kann. Denn Alkohol ermöglicht ja auch etwas und hat nicht nur negative Seiten. Sonst würde ihn ja kaum jemand trinken. Wenn deine Antworten dir aber das Gefühl geben, dass du unzufrieden mit deinem Alkoholkonsum bist, könnte eine Beratung oder ein offenes Gespräch Sinn machen. Neben einem Austausch mit Freund*innen, kannst du auch professionelle Angebote aufsuchen.
Dazu gehören SHALK NRW, eine Suchtselbsthilfegruppe für Schwule und Bisexuelle oder der Gay Health Chat. Auch psychosoziale Beratungsstellen wie das rubicon in Köln oder die Rosa Strippe in Bochum bieten Beratung.
Natürlich stehen auch unsere Herzenslustgruppen bereit, die dir eine Erstberatung bieten und dich bei Bedarf auch vor Ort weitervermitteln können.
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