Kannst du den aktuellen Song von Helene Fischer an den ersten drei Takten erkennen? Warst du mehr als fünf Mal auf Gran Canaria? Stürzt du in eine Lebenskrise, wenn in deinem Supermarkt der Prosecco ausverkauft ist? Falls du drei Mal beim Lesen genickt hast, möchte dir die HOMOLOBBY von Herzenslust gratulieren: Du hast die Aufnahmeprüfung bestanden und dein regenbogenfarbener Community-Ausweis liegt demnächst in deinem Briefkasten.
Aber jetzt mal ernsthaft. Wer oder was ist mit Community gemeint? Gehörst du dazu, weil du die Szene besuchst? Engagierst du dich? Oder gehört mal als schwuler/queerer Mann automatisch dazu? Allgemein steht das Wort Community für eine Gruppe, die sich besonders durch ein "Wir-Gefühl" auszeichnet. Das kennst du vielleicht vom Karneval, wenn die ganze Kneipe gemeinsam Lieder gröhlt. Stösschen!
Wer sich der Community nicht zugehörig fühlt, ist auch kein Teil von ihr. In einigen Fällen entscheiden sich Menschen bewusst dafür, dieSzene zu meiden. Oft werden Schwule aber auch innerhalb der Szene ausgegrenzt oder diskriminiert und können deshalb kein Wir-Gefühl entwickeln. Deswegen appelliert die HOMOLOBBY von Herzenslust an alle: Geht offen und respektvoll miteinander um. So entsteht eine Atmosphäre, die Menschen willkommen heißt. Bei uns soll jeder einen Platz finden können!
Wir sind on- und offline
Natürlich ist das mit der Chemie im zwischenmenschlichen Bereich immer so eine Sache. Und die HOMOLOBBY von Herzenslust will dich ganz bestimmt nicht dazu bringen, mit Männern in die Kiste zu hüpfen, die nicht dein Typ sind. Ein paar Gedanken zum Umgang mit anderen in der Szene möchten wir aber trotzdem loswerden: Wahrscheinlich hast du deinen eigenen Profiltext auf den bekannten Datingplattformen das letzte Mal vor 10 Jahren gelesen. Was fast so lange her ist wie manch "aktuelles" Profilbild. Es könnte sich aber lohnen, einen Blick darauf zu werfen, ob du andere mit bestimmten Äußerungen verletzt. Statt pauschal Gruppen zu benennen, die du auf keinen Fall daten möchtest, formuliere es doch positiv und zähle die auf, die dein Herz oder deine Genitalien erwärmen. Vermutlich wirst du nächstes Wochenende wieder in deiner Stammkneipe angeflirtet. Falls die Anziehung nicht auf Gegenseitigkeit beruht, reicht ein freundliches „Nein“ anstatt eines erbosten "Verpiss dich". Jeder noch so kleine Flirt ist ein Zeichen deiner unfassbaren Attraktivität. Hey! Auf dieses Kompliment darfst du gerne auch höflich reagieren.
Die Szene bist du!
Natürlich kannst du nur dich verändern und nicht gleich die ganze Szene. Wenn du aber das nächste Mal hörst, wie sich jemand herabwürdigend über andere äußert, widersprich doch mal zur Abwechslung. So leistest auch du einen kleinen Beitrag, die Szene zu einem noch besseren Ort zu machen. Durch ein paar kleine Veränderungen können somit Menschen, die sich bisher ausgegrenzt fühlten, Szene für sich neu entdecken. Ohne Tunten, Dicke, Alte … wäre Szene auch um einiges ärmer. Ganz nebenbei leben wir das vor, was wir uns von der Gesellschaft wünschen: Die Akzeptanz jeder einzelnen Person, trotz aller möglichen Unterschiede!