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Kondome schützen sicher vor HIV. Aber nicht alle Menschen möchten ihr Leben lang Kondome benutzen oder nicht immer. Mit "Schutz durch Therapie" und der PrEP gibt es zwei weitere Safer Sex-Methode! Man kann mit HIV-positiven Partner*innen, deren Viruslast unter der Nachweisgrenze ist auf Kondome verzichten und trotzdem Safer Sex machen!

Können HIV-Positive beim Sex tatsächlich nicht ansteckend sein?
Ja. Wenn ein HIV-positiver Mensch Medikamente nimmt, ist das Risiko einer Übertragung deutlich geringer als ohne eine Behandlung. HIV-Medikamente können die Virusvermehrung sogar so stark eindämmen, dass eine Ansteckung beim Sex ausgeschlossen ist. Man spricht dann vom „Schutz durch Therapie“.

"Schutz durch Therapie": Wie geht das?
Eine wirksame Behandlung unterdrückt die Vermehrung von HIV. Sowohl im Blut, wenige Zeit später auch im Sperma oder dem Vaginal- und Fronthole*-sekret. Auch in der Schleimhaut von (Neo-)Vagina, Anus und Fronthole* sind dann so gut wie keine Viren mehr. "Wirksame Behandlung" heißt:

  • HIV-positive Sex-Partner*innen haben seit mindestens sechs Monaten dauerhaft eine Viruslast unter der Nachweisgrenze (das heißt im Blut ist kein HIV mehr nachweisbar),
  • die Medikamente werden regelmäßig eingenommen
  • alle drei Monate werden die Bultwerte untersucht

Was, wenn Menschen mit HIV die Medikamente zu spät einnehmen oder gleich ganz vergessen?
Die Einnahme muss nicht minutengenau erfolgen, sondern verträgt durchaus gewisse Abweichungen. Wenn einzelne Tabletten mal später eingenommen oder vergessen werden, gefährdet das nicht gleich den gesamten Therapieerfolg. Vergisst man die Einnahmen aber häufiger (z.B. über mehrere Tage), kann die Viruslast wieder steigen – und damit das Übertragungsrisiko.

Wie sicher ist "Schutz durch Therapie"?
Studien haben gezeigt, dass eine erfolgreiche Behandlung mindestens genauso zuverlässig schützt wie Kondome. Der Schutzeffekt der Medikamente ist sogar höher ein wenig höher einzuschätzen. In einer großen Studie konnte eine Schutzwirkung von 96% Prozent erreicht werden, - und das obwohl nicht alle Teilnehmer*innen die Bedingungen einer wirksamen Behandlung (siehe oben) erfüllten. Weitere Studien beobachteten insgesamt mehr als 1.200 hetero- und homosexuelle Paare mit unterschiedlichem HIV-Status, die Schutz durch Therapie praktizierten. Im Zeitraum der Studien hatten die Paare rund 75.000 miteinander Sex , ohne dass es zu einer HIV-Infektion kam. Schutz durch Therapie sichert nicht nur die "großen" Übertragungsrisiken beim (Neo-)Vaginal- /Analverkehr oder fronthole Sex* ab. Da sich durch die Medikamente die Konzentration von HIV in allen Körperflüssigkeiten massiv verringert, sind auch sämtliche "kleineren" Risiken z.B. Schlucken von Sperma abgedeckt.

Kann der Schutz nicht durch eine STI ausgehebelt werden?
Generell erhöhen Tripper, Syphilis & Co. das Risiko einer HIV-Übertragung, weil es durch Verletzungen der Haut und Entzündungen zu Eintrittspforten für das Virus kommen kann. Mittlerweile zeichnet sich in Studien deutlich ab, dass STIs bei einer wirksamen Therapie nur sehr geringen Einfluss auf das Übertragungsrisiko haben.

Funktioniert "Schutz durch Therapie" nur in einer Beziehung?
Nein. Das Prinzip "Schutz durch Therapie" funktioniert egal mit wem oder wo ihr Sex habt. Die entscheidende Frage lautet allerdings: Weißt du wirklich, ob die Bedingungen erfüllt sind? HIV-Positive können das relativ einfach mit ihrem Arzt/ihrer Ärztin klären. Außerdem wissen sie ja selbst, wie sorgfältig sie ihre Pillen nehmen. HIV-Negative können beim Sex ihre Verantwortung nicht einfach abgeben und stillschweigend davon ausgehen, dass ihre Partner*innen (und deren Medikamente) sie schon schützen werden. Für Beide gilt deshalb: Safer Sex à la "Schutz durch Therapie" sollte gemeinsam besprochen und abgeklärt werden!

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